Robert Ritter (1901-1944) war ein deutscher Psychologe und Anthropologe, der während des Dritten Reichs an der Erforschung und Verfolgung von Sinti und Roma beteiligt war.
Ritter wurde 1901 in Frankfurt am Main geboren und studierte Psychologie und Anthropologie. Er wurde von den Nationalsozialisten als Experte für "Rassenhygiene" angeworben und war federführend in der Erforschung der Sinti und Roma in Deutschland tätig.
In Zusammenarbeit mit Eva Justin, einer anderen deutschen Anthropologin, führte Ritter umfangreiche genealogische Untersuchungen an Sinti und Roma durch. Ziel war es, ihre vermeintliche "Rassenzugehörigkeit" zu bestimmen und sie als "asoziale und minderwertige Rasse" zu stigmatisieren.
Ritter und Justin übermittelten ihre Forschungsergebnisse an die Polizei und entschieden darüber, wer in sogenannte "Zigeunerlager" deportiert wurde. Über 20.000 Sinti und Roma, darunter auch Kinder, wurden aufgrund ihrer Arbeit in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Ritter wegen seiner Tätigkeit im Reichssicherheitshauptamt von den Alliierten festgenommen. Er beging im November 1944 Selbstmord im Gefängnis.
Die Forschungen von Ritter und Justin waren Teil des breiteren nationalsozialistischen Programms zur Verfolgung und Vernichtung von Minderheitengruppen. Ihre Arbeiten trugen maßgeblich zur Diskriminierung und systematischen Ermordung von Sinti und Roma bei.
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